Hier mein Beitrag zur Blogparade „mein bestes Jahr”. Denn wir müssen die Vergangenheit loslassen können, um unsere freien Kapazitäten für die Zukunft zu nutzen. Durch das Aufschreiben befreien wir unseren Geist und lassen den Ballast aus unserem Kopf.
Ein wie gewöhnlich philosophischer, aber heute mal etwas persönlicherer Artikel erwartet dich. Denn ich dürfte das Workbook „Mein bestes Jahr 2016” beurteilen und letztlich auch durcharbeiten. Gearbeitet habe ich auch immens viel an mir, denn jeder Blogparadenteilnehmer dürfte eine spezielle Aufgabe bewältigen. Hier kannst du das pdf-Dokument mit meinen Aufgaben einsehen, dass ich erhielt und dir zur Verfügung stellen darf. Die zweite zu beantwortende Frage war ironischerweise „Für diese Begegnungen in 2015 bin ich dankbar”. Mir fielen auch prompt viele Menschen ein, doch nach längerem Überlegen, bin ich wohl am dankbarsten dafür mir selbst täglich begegnet zu sein. Den Mut zu haben mich mit meinem Inneren auseinanderzusetzen.
Diese Möglichkeit bietet eben auch dieses Workbook. Es leitet durch diverse und unterschiedlichste Aufgaben an sein Leben Revue passieren zu lassen, eine Bestandsaufnahme des gegenwärtigen Lebens zu machen und den Fokus neu für die Zukunft zu setzen. Und es erstaunte mich sehr, im gestrigen Blogparadenbeitrag bei Ursula von die-ordnungs-expertin.de zu lesen, dass ihre Schwester sich doch wunderte, warum man sich um alles Gedanken machen, planen, wünschen und dann auch noch aufschreiben müsse. Ich wundere mich eher , wenn man es nicht tut – nicht reflektiert.
Das Streben in uns
Ich glaube fest daran, dass jeder Mensch ein Streben hat, das ihm hilft jeden Morgen quietschvergnügt aus dem Bett zu hüpfen, weil es dem eigenen Leben Sinn und Zweck gibt. In einer Welt, die sich immer schneller verändert, auf wenige Dinge oder gar Menschen Verlass ist, scheint es mir die sicherste Lösung zu sein, den Sinn und Zweck in uns selbst zu sehen und zu finden. In der Philosophie findet sich sogar ein passendes Konzept dafür. Es heißt #Entelechie; Das innewohnende Ziel in jedem Geschöpf. Der Duden gibt die Erklärung eine „im Organismus liegende Kraft, die seine Entwicklung und Vollendung bewirkt” an. Die Kunst scheint es zu sein herauszufinden, wofür es sich zu streben lohnt. Und die Antwort mag bei jedem Menschen unterschiedlich ausfallen. Um also die Antwort nach den eigenen Lebensmotiven zu erhalten, muss man erst die richtigen Fragen stellen.
Einblick auf meinen Rückblick
Richtiger/Falscher Film? Wenn dein Jahr 2015 ein Film oder ein Buch gewesen wäre, welchem Genre gehörte es an? Welche Rolle hättest du darin gespielt? War das mal eine ganz neue Rolle für dich oder wirst du in deinem Leben schon lange so besetzt? Wird es Zeit für ein neues Casting und eine neue Sed-Card? Bist du im falschen Film? Oder sind vielleicht deine Mit-Schauspieler auf der falschen Position? Film ab für deinen neuen Streifen „mein bestes Jahr”!
Ist das ein Polit-Thriller, weil ich mich ernsthaft auf Machtspiele einließ, der Überzeugung verfallen, dass man nur Verantwortung für sein Leben haben kann, wenn man die Welt aktiv gestaltet? Ist es ein Musikfilm, weil ich mein Leben ständig tanze und singe? Vielleicht auch nur ein schlechtes Drama, im schlimmsten Fall ein Melodrama, weil ich mich von den destruktiven Statisten nicht abgrenzen kann? Oder auch ein Fantasyfilm, weil ich mich in Gedanken ständig in Hoffnungen und Sci-Fi-Utopien verliere, die ich mir ausmale. Meistens ist es eine gute Slap-Stick Komödie, es gibt vieles im Leben, worüber man viel und gut lachen kann. Doch oft ist es ein Stummfilm mit einer asynchronen (Gedanken-)Tonspur, die meist zu schnell oder aber auch zu langsam neben der Wahrnehmung der anderen verläuft. Bin ich zu schnell und beschäftige ich mich zu sehr mit Dingen, die andere nicht mal ansatzweise interessieren? In gewisserweise ist es ein Genresynkretizismus, weil es keine klar umrissenen Erwartungshaltung gibt.
Doch würde ich das Genre ändern oder editieren können, hätte ich gern mehr eines Dokumentarfilms in meinem Leben. Wenig Gerede; mehr Handeln. Mehr Erfahrung, weniger Vergeudung. Gefüllt mit Szenen, die für das Verständnis nötig sind. Das Redundante rausgeschnitten. Es sei denn, sie haben einen Wert in sich.
Meine Rolle? Vielleicht der Erzähler, der das Geschehene kommentiert oder der Cutter, der das unsinnige herausschneidet. Manchmal auch eine exzentrische Kamerafrau, die lieber mit ästhetischen Effekten spielt und auf das Gesamtbild achtet, als darauf immer das wichtige im Fokus zu haben. Der Regisseur, das bin ich nicht. Viel eher finde ich, dass das Leben an sich einem Improvisationstheater ähnelt.
Du weißt ungefähr, wer du bist, aber andere prägen dich. Du weißt ungefähr wo du bist, aber nicht, wohin es geht. Doch du hast dein Instrumentarium und solltest wissen, was du kannst. Und ich bin der Auffassung, dass je mehr Rollen wir haben, desto besser können wir die unterschiedlichsten Szenarien meisten. Erweitern wir unser Spektrum des Seins, haben wir mehr Wahl- und Entscheidungsfreiheit
Diese Frage hat mir immens viel Kopfzerbrechen bereitet, denn ich konnte mich an keins erinnern, über das ich mich wirklich freute. Es ist nicht so, dass ich keine bekäme, sondern dass ich immer wieder spüre, das mit einem Lob Hass, Angst, Neid oder Missgunst mitschwingt. Ein Kompliment ist oft das Ergebnis eines Vergleichs und wenn man jemanden nicht kennt, auch noch nur das einer oberflächlichen Beurteilung. Ist das Lob auch noch gekoppelt an eine Leistung, so ist die Wertschätzung, die man erhält vergänglich, da Ergebnisse vergänglich sind. Auch Aussehen oder Fertigkeiten sind es. Fast noch schlimmer als Missgunst finde ich Ehrfurcht, die einen auf einen Podest erhebt und besonders macht. Die dafür sorgt, dass man nicht mehr gleichwertig ist — oder sich zumindest so fühlt. Das schönste Kompliment für mich ist, der Glaube an mein Tun und die ehrliche Freude an meinem Erfolg.
Statt einem lapidaren „Das freut mich!”, welches wieder so selbstbezogen ist ein ernstgemeintes und herzliches „Ich freue mich für dich!”. Eines, das dich mit einer wolligen Wärme erfüllt, weil es geteilt wird und im Teilen durch das Mitteilen mehr wird als vorher.
Fazit
Ein immens hilfreiches Buch, worüber ich froh bin, es erhalten zu haben. Es ließ mich erkennen, dass zu guten Vorsätzen und Vorhaben auch gehört, dass man sich von dem trennt, dass einen davon abhält, seine Wünsche zu realisieren. Und das Stichwort ist: Reflexion.
Die Vergangenheit akzeptieren,
und die Gegenwart kompetent gestalten,
um voller Hoffnung, Selbstbewussten und Zuversicht in die Zukunft zu blicken.
Wir leben in einer unruhigen und gehetzten Welt, re-agieren mehr als wir pro-aktiv agieren und nehmen uns nicht die Zeit zu schauen, wo wir stehen, warum und wo wir hinwollen. Und vergessen selbst, wenn wir uns diese Fragen stellen, die viel wichtigere Frage, was wir dafür ändern müssen, damit wir dorthinkommen. Kritische Reflexion ist das A und O. Und dafür muss man sich die Zeit nehmen, selbst wenn wir glauben, sie nicht zu haben.
My mother always taught me never to look back in regret but to move onto the next thing.
Richard Branson
Und warum es sich aufzuschreiben lohnt? Weil wir dadurch den störenden Mist aus unserem Kopf bekommen, indem wir ihn als solches erkennen und uns an die guten Dinge erinnern, die wir zu vergessen drohen. Schreib du doch auch das nächste Kapitel deines Lebens! Wie sieht deine Fortsetzung deiner eigenen Lebensgeschichte aus? Was änderst du? Was lässt du los?
Heute ebenfalls dabei bei der Blogparade:
yogareich.de & erfolgstraum.de
Morgen geht's weiter mit:
Keep Cool Mama & Ordnungsmentor.de